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07.12.2015

German Comic Con 2015 in Dortmund - Feedback

Hier 'ne finale Auswertung zur German Comic Con, die jetz' am Wochenende erstmals n Dortmund stattfand.
Da ich nicht viele der üblichen Verdächtigen unter den Ausstellern und Künstlern gesehen hab, kann ich mir vorstellen, dass es einige vielleicht interessiert, ob sich ein Besuch nächstes Jahr lohnt.

Erst mal sei ganz klar gesagt, dass der Convention-Titel irreführend ist. Man hätte es auch die German Flammkuchen Con nennen können. Denn auch Flammkuchen war krass unterrepräsentiert. Es war eher die Star Wars und LEGO-Con.
Für Comics und das Drumrum haben sich nicht so viele interessiert. Filme, Serien und vor allem Merchandising waren der heiße Shit.
Mit Delfinium Prints sind wir daher auch biss´l auf den Mund gefallen, da wir einen ganz klaren Comic-Schwerpunkt im Angebot hatten.

Nun will ich aber dafür auch weder Con, noch Besuchern ´nen Schwarzen Peter zuschieben. Das sind Erfahrungswerte, aus denen man die richtigen Schlüsse ziehen muss.
Ein wichtiger Schluss ist, dass die Con eher was Jahrmarkt-artiges hat (und das ist absolut okay so). Man will da schnelle, einfach zugängliche Unterhaltung. Comics sind jedoch eher schwer zugänglich, man muss sich ´ne Weile damit beschäftigen und ihre Erscheinung ist im Kontext solch einer bunten Veranstaltung viel zu subtil. Flankiert von ´nem DeLorean mit dem ausgestopften Christopher Lloyd und dem Bluthund aus Game of Thrones wirkt so ein Buch halt mickrig.
Als Zeichner kann man daher ´nen Weg des einfacheren Zugangs einschlagen und den Kunden mit Cartoons, Postern und anderem plakativen Merch entgegen kommen. Oder man macht ´ne pfiffige Aktion wie z.B. Live-Porträtzeichnerei ("Du als Zombie", "Du als Pokémon", "Du als Southpaw", "Du als Yu-Gi-Oh" ...).

Man kann da also als Zeichner oder Verlag ruhig nächstes Jahr hingehen, sollte sich aber ordentlich drauf vorbereiten und sich drauf gefasst machen, dass man auch ´ne kleine Show bieten sollte. 'Ne Handvoll Comics kann man sich ja ins Handgepäck packen, aber Schwerpunkt sollte auf der einfacher zugänglichen Ware liegen. Mein mit Abstand meist verkaufter Artikel war das Weitermalbuch, weil das jeder Kunde sofort gerafft hat.

Sonst hab ich von der Con und dem Programm nich viel mitbekommen. Die Merch-Händler machten aber ´nen guten Eindruck, ham faire Preise für ihr Zeug verlangt und hatten - grad im Verhältnis zu den Manga-Cons - ein angenehm anderes Sortiment als man´s gewohnt ist. Lag auch dran, dass einige Händler aus dem Ausland angereist sind. Da hat man echt immer noch den besseren Jieper dafür, was eine Nerd-Kultur ausmacht.
Es gab sogar Captain Planet-Actionfiguren und den fetten Jungen aus Hook, der sich zu ´ner Kugel machen kann.

Großer Abfucker war die Orga und das Messepersonal. Unfreundlich, unkooperativ, unnötig rotzig und von oben herab.
Es gab Ausnahmen, die uns wie echte Menschen und nicht irgendwelche verwachsenen Affen behandelt haben. Das waren allesamt junge Herren, die aussahen, als seien sie selber biss´l nerdiger unterwegs und von der Con selbst eingesetzt wurden. Mit denen konnte man auch mal normal reden und was auf die coole Art klären.
Je offizieller jemand wirkte, desto grantiger war er/sie auch. So Hexe Babayaga-Style. Das kriegste wirklich nur in Deutschland geboten. Und England.

Und man kann im Windschatten des Signal Iduna Parks parken. Wenn nich grad der BVB spielt.

3 Kommentare:

  1. Also als Besucher war es leider nicht viel anders. Wenn man jemanden gesucht hat, der helfen kann, war niemand da und Informationen gab es nicht wirklich. Als VIP hab ich mich mit dem Platinticket auch nicht gefühlt.
    Ansonsten außerhalb der Halle fühlte ich mich eher vom Winde verweht als im Windschatten ;)

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  2. Danke für diesen Kommentar, der mich in allem bestätigt, was ich im Vorfeld vermutet habe. Ich habe meine Teilnahme abgesagt, weil ich genau das befürchtet habe (sowohl die Flammkuchen, als auch die Merch-Sachen und das Personal). Naja, und die RingCon war näher dran. ;)

    Danke für den Bericht!

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  3. Vielen Dank für dein Statement.
    Ich wollte eigentlich auch vor Ort sein, zumal anfänglich eine Teilnahme als Zeichner kostenlos sein sollte (wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht). Die schlußendlich geforderten EUR 60,- fand ich dann krass ...
    Die Veranstalter kommen aus der Movie Event- Ecke (heißt es). Die haben erfahrungsgemäß mit Comics nichts am Hut (zuwenig Umsatzpotential). Warum die das jetzt als 'ComicConvention' betiteln bleibt ihr Geheimnis ...

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